Westfälische Nachrichten 24.03.2015 Missio Flüchtlingstruck beim AWG

In dieser Woche ist der Missio Flüchtlingstruck auf Einladung der Uganda-Hilfe St. Mauritz zu Gast beim Augustin-Wibbelt-Gymnasium in Warendorf. Die Westfälischen Nachrichten berichten:

Warendorf:

Tief in das Schicksal der Flüchtlinge im Ostkongo können derzeit Schüler des Augustin-Wibbelt-Gymnasiums eintauchen: Noch bis Mittwoch informiert ein Truck des Hilfswerks „Missio“ über das Land, das seit Jahren vom Bürgerkrieg gebeutelt wird.

IMG_1069-0.JPGVon Max Maschmann

Als ihre Schülerin Katharina Wonnemann im Oktober des Vorjahres von einem Truck erzählte, in dessen Inneren eine interaktive Ausstellung über das Schicksal der Flüchtlinge im Ostkongo informiert, war Sabine Schmitz-Hövener sofort hellauf begeistert. Fortan bemühte sich die Lehrerin des August-Wibbelt-Gymnasiums darum, den begehrten Truck nach Warendorf zu holen – und erhielt vor acht Wochen eine Zusage. Seit gestern steht der 20 Meter lange Bildungstruck des katholischen Hilfswerks „Missio“ auf dem Schulhof des AWG und soll bis Mittwoch von 235 Schüler der Jahrgangsstufe EF besichtigt werden.
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Vor dem Truck wird die Schülergruppe von Serge Aka und seine Mitarbeiterinnen Jana Müller und Melanie Deter begrüßt. Es gehe heute darum, sich in die Lage von Flüchtlingen zu versetzen, betont Aka mit ernster Miene. Dafür unternehmen die Schüler eine virtuelle Reise in die ostkongolesische Stadt Bukavu. In der bodenstoffreichen Region tobt schon seit Jahren ein erbitterter Bürgerkrieg. „Insbesondere das für die Herstellung von Smartphones unentbehrliche Erz Coltan ist begehrt“, weiß Aka.

Doch bevor die Schüler die sechs Räume des Trucks erkunden dürfen, müssen sie sich zunächst die Identität eines Kongolesen zulegen. Zur Auswahl stehen unter anderem Schüler, Studenten oder Markthändler.

Dann werden die Reisenden unvermittelt in das Chaos geworfen: Auf dem Marktplatz von Bukavu sind Schüsse zu hören, eine Kirche bietet vorläufig einen Zufluchtsort. Auf einem Bildschirm erklärt Marcelo von der Pfarrgemeinde, dass sich die rivalisierenden Milizen schon seit Jahren bekämpften.

Bevor die Flucht aus dem Krisengebiet mit einem Lastwagen gelingt, muss sich der Flüchtling auf einem weiteren Bildschirm entscheiden, welche Dinge er auf seiner Reise mitführen will. Unabhängig von seinem Entschluss wird die Wahl den späteren Reiseverlauf beeinflussen. Etwa 20 Minuten dauert ein Durchlauf durch die sechs Räume des Trucks, an dessen Ende ein Gefühl von Beklommenheit zurückbleibt.

Am AWG sind die Verantwortlichen gleich aus mehreren Gründen glücklich darüber, den Missio-Truck an ihre Schule geholt zu haben. Zum einen unterstützt das Gymnasium seit mehreren Jahren Projekte in Uganda, das geografisch unmittelbar an die demokratische Republik Kongo grenzt. „Das passt wie die Faust aufs Auge“, bestätigt Schmitz-Hövener.

Andererseits arbeitet die Schule mit einer Unterschriftaktion darauf hin ein Teil des Netzwerks „Schule ohne Rassismus“ zu werden.

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Begrüßung der Missio-Truck-Begleiter Jana Müller, Melanie Deters und Serge Aka im Lehrerzimmer:

IMG_0396-1024x768Montagabend öffnete das AWG seine Türen für Mitglieder des  Warendorfer Montagskreises, die mit Günter Ellger, dem ehemaligen Direktor der Schule, ebenfalls den Missio-Truck besuchten.

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