Das Senfkorn ist zu einem großen Baum geworden

In der letzten Woche konnte die Uganda-Hilfe Sankt Mauritz e.V. Bischof Sabino Odoki aus Uganda in Münster begrüßen. Er hat vor mehr als 36 Jahren die Uganda-Hilfe Sankt Mauritz zusammen mit einigen Pfarreimitgliedern und dem damaligen Pfarrer Wolfgang Spindelmann gegründet. 

Nach dem plötzlichen und tragischen Tod des jungen Gemeindepfarrers Cyprian Odongo vor mehr als einem Jahr, ist die Uganda-Hilfe Sankt Mauritz dabei, das Projekt neu zu strukturieren und ein für die Arbeit vor Ort verantwortliches Team zu installieren. 

In seiner Predigt am Sonntag in der Mauritzkirche betonte der Bischof, damals sei das Senfkorn gesät worden, das nun, nach so vielen Jahren, zu einem großen Baum gewachsen sei, der so vielen bedürftigen Menschen in Uganda Schutz und Halt gibt. Aus der Freundschaft zwischen Sabino Odoki und Sabine und Ulrich Schmitz-Hövener entstand das Projekt in Uganda: In der Gemeinde Sankt Mauritz Obiya Palaro gibt es jetzt sauberes Wasser, einen Kindergarten, mehrere Schulen, ein Gesundheits-zentrum nebst Augenklinik und Geburtsstation sowie sogar eine kleine Bücherei. Und da eine solche Infrastruktur viele Menschen anzieht, nicht nur aus Uganda sondern sogar aus dem Südsudan, muss es nach afrikanischer Mentalität unbedingt Musik geben. So entstand eine Brassband, für die Thomas Stählker, der ´Stiftstrompeter`aus der Münsteraner Kirchengemeinde St. Mauritz, Instrumente sammelt und mit der er bei seinen Reisen in die ugandische Partnergemeinde gemeinsam musiziert. Und so ließ er es sich auch nicht nehmen, in der Sonntagsmesse zusammen mit dem Organisten Dr. Rochus Schmitz für einen festlichen musikalischen Rahmen zu sorgen. Die Mauritzer hatten zudem die Gelegenheit, ungewohnten sprachlichen Klängen zu lauschen. Auf die Bitte von Pastor Robert Mensinck betete Bischof Sabino das Vaterunser in Luo und gab auch den Schlusssegen in seiner Muttersprache. 

Seine Verbindung mit der Münsteraner Partnergemeinde brachte der Bischof auch dadurch zum Ausdruck, dass er an der Messe und an der Prozession am Fronleichnamsfest teilnahm. Auf dem Kirchplatz konnte er anschließend viele Freunde und Weggefährten begrüßen. 

Auch Weihbischof Dr. Stefan Zekorn nahm sich Zeit für ein Gespräch mit Bischof Sabino und dem Ehepaar Schmitz-Hövener. Es war ein Wiedersehen von Freunden, denn Weihbischof Zekorn kennt das Projekt und Bischof Sabino schon seit Jahren. Er ließ sich von dem Gast aus Uganda über die aktuelle Situation im Norden Ugandas genauestens informieren. Das ehrliche Interesse und die vielen Fragen, die der Weihbischof ihm stellte, haben Bischof Sabino sehr gefreut.

Alles in allem war der Besuch zwar kurz aber sehr herzlich und getragen von gegenseitigem Vertrauen, so dass der Wunsch des Bischofs, die Partnerschaft möge weiter wachsen, auf fruchtbaren Boden fällt.