Nachhaltiges Landwirtschaftsprojekt in Obiya Palaro

von Ida Rose

Die Folgen der Corona-Pandemie sind auch in Uganda deutlich zu spüren. Inzwischen ist die Zahl der offiziell bestätigten Corona-Fälle landesweit auf 16.020 gestiegen. Diese exponentielle Entwicklung vollzieht sich auch im Norden Ugandas  in der Region rund um Gulu. In ganz Norduganda gibt es nur 25 Intensivbetten und die Krankenhäuser sind absolut überlastet mit der Versorgung von Corona Patienten.

Viele Menschen haben durch die Pandemie ihre Arbeit verloren. Gleichzeitig sind die Preise für  Lebensmittel enorm gestiegen, sodass die Lebensmittelversorgung zu einer der größten Herausforderungen für viele Familien geworden ist. Die Grundversorgung kann oft nicht mehr gewährleitstet werden. Hinzu kommt, dass dieses Jahr durch ungewöhnlich starke Regenfälle die Ernte sehr gering ausgefallen ist, da viele Felder durch die Wassermassen überschwemmt wurden. Die starken Regenfälle begünstigen ebenso die Ausbreitung von Malaria, an der viele Menschen in der Region erkranken.

Vor allem die Kinder leiden unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Seit Ende März sind die Schulen im ganzen Land geschlossen. Nur für die Abschlussklassen der Grund- und weiterführenden Schule hat der Unterricht Anfang Oktober wieder begonnen. Ansonsten ist das Bildungssystem nach wie vor still gelegt.

Besonders für junge Mädchen ist die Situation problematisch. Auffällig ist eine steigende Anzahl an Teenagerschwangerschaften. Ungewiss ist, wann und ob überhaupt die Mädchen wieder zur Schule gehen können.

Um diesen Problemen entgegenzuwirken haben unsere Partner_innen in St. Mauritz Obiya Palaro ein Projekt entwickelt. Das Projekt „agriculture for sustainable development“ soll die Folgen der Corona-Pandemie nachhaltig abmildern.

Für das Landwirtschaftsprojekt sollen mehrere Hektar Land außerhalb von Obiya Palaro gekauft werden, um Grundnahrungsmittel anzubauen. Dazu gehören beispielsweise Bohnen, Kassava (Maniok), Mais oder Süßkartoffeln. Zudem soll auf dem Projektgelände von Obiya Palaro eine große Fläche an Land kultiviert werden, um dort Tomaten, Zwiebeln usw. anzubauen.

Das Ziel dieser Selbstversorgung ist es die Kinder, die Mitarbeiter_innen und die community in und um Obiya Palaro langfristig mit Lebensmitteln versorgen zu können. Diese Zielgruppen werden aktiv in die landwirtschaftliche Arbeit mit einbezogen.

Durch die Mitarbeit in dem Landwirtschaftsprojekt können die Kinder, die im Moment keinen Zugang zu Bildung haben, einer Aufgabe nachgehen, um somit ein Stückchen Alltag und Struktur auch während der Pandemie zu haben. Auch den Lehrer_innen aus dem Projekt oder Gemeindemitgliedern, die ihre Arbeit verloren haben bietet die Mitarbeit im Landwirtschaftsprojekt ebenfalls die  Chance einer Aufgabe nachzugehen, die der Gemeinschaft zugutekommt.

Finanziert wird das Landwirtschaftsprojekt durch die Förderung des Bistums Münster. Ohne die finanzielle Unterstützung wäre die Planung und Umsetzung des Landwirtschaftsprojekts für eine nachhaltige Entwicklung in Obiya Palaro nicht realisierbar. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Fachstelle Weltkirche in Münster für die Unterstützung unseres Projekts.

Quellen

  1. Agenzia fides. AFRIKA/UGANDA – Zahl der Corona-Infizierten steigt. Krankenhäuser gelangen an ihre Grenzen: http://www.fides.org/de/news/68749-AFRIKA_UGANDA_Zahl_der_Corona_Infizierten_steigt_Krankenhaeuser_gelangen_an_ihre_Grenzen