Was lange währt… – wie das Internet nach Obiya kam

Seit ein paar Tagen hat Obiya Palaro WLAN. In der Bücherei, der Multi-Purpose-Hall, dem Health Centre und dem Priesterhaus sind nun Router installiert. Aber der Weg dahin war lang. Sehr lang.

Das Internet in Uganda ist eigentlich sehr gut. Der Empfang für mobile Daten ist hervorragend. Allerdings sind diese mobilen Daten, die internationale Firmen wie Airtel oder MTN anbieten, eher ungeeignet, um WLAN in Obiya zu ersetzen. Bei diesen Angeboten bezahlt man das Internet nach Verbrauch. Und wenn man das Guthaben aufgebraucht ist, werden die mobilen Daten komplett abgestellt. Videos bei Youtube gucken oder Musik streamen wird da ganz schnell ganz schön teuer.  

Darum wird bereits seit langem überlegt, wie wir gutes, bezahlbares und verlässliches Internet in Obiya installieren könnten. Die Suche nach einem geeigneten Anbieter stellte sich als schwieriger heraus, als wir gedacht haben! Es gibt keinen flächendeckenden Ausbau von Internetkabeln, besonders im Norden wird das auch noch dauern. Also muss man das Internet per Richtfunk über direkten Kontakt zwischen Masten bis nach Obiya schicken. Fr. Cyprian stand über Monate hinweg in Verhandlungen mit vielen Anbietern, allerdings wurden bisher alle Angebote aus zum Teil dubiosen Gründen abgelehnt: Eine zunächst erfolgsversprechende Firma wurde in einen Korruptionsskandal verwickelt, für eine andere Firma hätten wir aufgrund der geografischen Lage eine hohe Antenne bauen müssen, um den Internetempfang zu bekommen…

Nach langem Hin und Her und viel Geduld von Fr. Cyprian hat er schließlich einen passenden Anbieter gefunden. Dieser hat im Februar an einem unbenutzten Wassertankturm einen kleinen Empfänger installiert und einen Router in der Bücherei eingerichtet.

Doch kurz bevor weitere Router im Health Centre und im Priesterhaus installiert werden konnten, musste dies aufgrund des strengen Lockdowns verschoben werden. Aber nach einigen Monaten Wartezeit ist es nun endlich soweit. Die Router sind installiert und das WLAN funktioniert einwandfrei. Jetzt können wir mit den vielen Mitarbeitern direkt kommunizieren und Fr. Cyprian dadurch hoffentlich entlasten, das Health Center kann seine monatlichen Berichte an die lokalen Behörden abschicken, die Bücherei kann auf Dauer (sie ist derzeit wegen der Corona-Einschränkungen noch geschlossen) als Internetcafe öffnen (und wir können endlich ausgiebig mit unseren Freunden in Obiya skypen).

Mitfinanziert wird das WLAN durch die Uganda-Hilfe. Wir danken allen Spendern, die uns dabei unterstützen!